Obwohl die Bezeichnung des Saftfastens zunächst assoziiert, dass die „kulinarische Auszeit“ hauptsächlich auf Säften basiert, machen die „flüssigen Vitamine“ in puncto Menge nur einen verhältnismäßig kleinen Teil der zugeführten Flüssigkeit aus. Zumindest werden während des klassischen Saftfastens insbesondere Wasser und ungesüßter Kräutertee getrunken und als kleines geschmackliches Highlight gibt es Gemüsebrühe und pure oder verdünnte Säfte auf Basis von Obst und Gemüse. Dadurch werden nicht nur die Geschmacksknospen stimuliert, sondern der Körper wird zusätzlich mit Mineralstoffen, Vitaminen, Enzymen und sekundären Pflanzenstoffen versorgt. Diese beliebte Variante des Fastens erleichtert das Durchhalten und beugt darüber hinaus einer Mangelversorgung der genannten Mikronährstoffe vor. Generell könnten diese Aufgabe auch Smoothies – inklusiver, ballaststoffreicher pürierter Faserstoffe – übernehmen, allerdings würde dadurch das Verdauungssystem involviert werden und beim Fasten ist es ein wesentlicher Aspekt, dem Körper eine Auszeit zu gönnen. Außerhalb der Fastenzeit sind Smoothies – in puncto Zuckergehalt und eben gerade aufgrund der Ballaststoffe – Säften allerdings vorzuziehen.
Auch wenn beim klassischen Heilfasten nach Buchinger die Kalorienaufnahme durch Säfte begrenzt wird, fokussieren meine Rezept-Inspirationen den bewussten Verzicht auf feste Nahrung. Entsprechend könnt Ihr nach Eurem persönlichen Empfinden entscheiden, ob Ihr alle Säfte auf einen Tag verteilt oder Euch für eine oder zwei Vorschläge entscheidet. Dadurch bekommt ihr einen ersten Eindruck, wobei es beim bewussten Nahrungsverzicht geht. Wer Gefallen daran findet, kann zukünftig einen festen Tag einplanen, an dem nur „flüssige Lebensmittel“ auf dem Speiseplan landen. Es ist auf jeden sinnvoll – auch in puncto Insulinausschüttung – die Flüssigkeitsaufnahme insbesondere über Wasser und Kräutertee aufzunehmen und die Säfte ganz bewusst als Mahlzeit zu genießen. Zusätzlich könnt Ihr Euch eine nährstoffreiche, basenbetonte Fastensuppe zubereiten; ein Beispiel findet ihr unter der Kategorie Rezepte im Magazin. Für alle, die an einem längeren Verzicht auf feste Nahrung interessiert sind, empfiehlt es sich aus medizinischen sowie psychologischen Aspekten, eine professionell geführte Fastenphase zu planen.
Da nicht jeder einen Entsafter besitzt, habe ich drei liebliche und eine herzhafte Kreation entwickelt, welche mit einer herkömmlichen Zitruspresse zubereitet werden können. Zum natürlichen Süßen und zur Anreicherung mit wertvollen, pigmentierenden Flavonoiden habe ich die Rezepte mit hundertprozentigem Direktsaft – Holunder und naturtrübem Apfelsaft – angereichert. Falls Ihr einen Entsafter habt, könnt Ihr die Säfte natürlich je nach Saison auch frisch pressen. Frische Kräuter wie Minze, Rosmarin sowie Thymian und natürliche Aromen aus Zitronengras – reich an ätherischen Ölen – und Ingwer sorgen je nach Sorte für erfrischende bzw. erwärmende und aktivierende Momente. Während beispielsweise Minze und Zitrusfrüchte für eine klaren Kopf dank kühlender Eigenschaften und einen frischen Atem in der Fastenzeit sorgen, besitzt Ingwer stimulierende Effekte, welche einem niedrigen Blutdruck entgegenwirken können. Dies ist ein relevanter Faktor, denn anregendes Koffein aus Kaffee oder Tee, welche das morgendliche Energietief vertreiben soll, ist während der erholsamen Fastenzeit – u. a. aufgrund der stressinduzierenden Wirkung – ungeeignet. Die Zutaten der einzelnen Rezept-Kreationen beziehen sich immer auf eine Portion. Falls Ihr mehr als einen Fastentag plant, könnt Ihr die Rezepte natürlich auch gleich für mehrere Tage zubereiten, wobei insbesondere der Vitamin C-Gehalt abnimmt. Weil dieses wasserlösliche Vitamin auch hitzeempfindlich ist, wird der Zitrussaft immer erst zur abgekühlten Saftbasis zugegeben.
- ein paar Zweige frische Minze
- Saft von ½ Limette
- 150 ml naturtrüber Apfelsaft
- Die Minzzweige waschen,
- mit 100 ml kochendem Wasser übergießen,
- den Aufguss abgedeckt (zum Schutz der ätherischen Öle) vollständig abkühlen lassen,
- mit dem Limettensaft verfeinern, mit dem Apfelsaft süßen und in kleinen Schlückchen genießen.
- 1 Stange Staudensellerie
- 2 EL Tomatenmark
- ein paar Tropfen Olivenöl
- ein Rosmarinzweig und/ oder ein paar Thymianzweige
- etwas Pfeffer, etwas Salz
- Saft von 2 Orangen
- Den Staudensellerie waschen und in feine Scheiben schneiden.
- Das Tomatenmark ca. 1 Minute mit etwas Olivenöl und dem gewaschene Rosmarin oder Thymian in einem Topf anschwitzen lassen, mit 200 ml kaltem Wasser auffüllen, den Staudensellerie zugeben, aufkochen und anschließend 10 Minuten - bei geschlossenem Deckel – sanft köcheln lassen.
- Den Tomatensaft durch ein Sieb gießen, vollständig abkühlen lassen.
- Mit dem Orangensaft verfeinern.
- Auf Wunsch pfeffern, bei Bedarf leicht salzen und in kleinen Schlücken trinken oder löffeln.
- 1 kleines Stück Ingwer
- 100 ml Holundersaft
- Saft von 2 Orangen
- Die Ingwerknolle schälen, fein raspeln oder in feine Scheiben schneiden,
- mit 50 ml kochendem Wasser übergießen und abgedeckt (zum Schutz der ätherischen Öle) vollständig abkühlen lassen.
- Anschließend den Saft filtern bzw. den Ingwer entfernen,
- mit dem Holundersaft verfeinern und
- mit dem Orangensaft süßen.
- 1 Stange Zitronengras
- Saft von 3 Blutorangen
- Die äußeren Blätter des Zitronengrases entfernen,
- das innere Fruchtfleisch in feine Ringe schneiden,
- mit 100 ml kochendem Wasser übergießen und – zum Schutz der ätherischen Öle – abgedeckt ziehen und vollständig abkühlen lassen.
- Anschließend den Aufguss durch ein Sieb gießen,
- mit dem Blutorangensaft verfeinern und genießen.