Immer mal wieder haben wir beim Schlachter unseres Vertrauens Glück und können einigermaßen selten gewordene Innereien erstehen. Vielleicht geht euch das auch hier und da so, aber neben Filet und Brüsten werden ja leider immer weniger Innereien angeboten. Sicherlich hat das was mit der Nachfrage zu tun 😉 Also: Leute, esst die Innereien. Sie sind das wertvollste am ganzen Tier. Hier stecken die Nährstoffe. Außerdem ist es ökologischer Wahnsinn nur das Filet zu essen.
Ich selbst war ja viele Jahre kein großer Fan von Zunge, aber ich habe mich eines besseren belehren lassen. Zunge ist sehr, sehr lecker und hat eine wirklich angenehme Konsistenz, wenn man mal das, was so als Aufschnitt gibt, vergisst. Sollte euch also demnächst mal eine Zunge angeboten werden, probiert es doch einfach mal aus. Hier mein Rezept dazu.
- 1 Zunge, roh (alternativ: fertig gekocht und gepökelt)
- 2-3 Liter Wasser
- 1 Suppenbund, geputzt und kleingeschnitten
- 1 daumengroßes Stück Kurkuma, halbiert
- 1 daumengroßes Stück Ingwer, halbiert
- 1 frische Knoblauchknolle
- 1 große Zwiebel
- (Meer)Salz
- Pfeffer
- Butter
- Die rohe, ganze Zunge mit dem Gemüse in einen großen Topf geben und mit Wasser bedeckt zum Kochen bringen, anschließend 1,5 Stunden köcheln lassen.
- Die Zunge rausnehmen und die Haut direkt abziehen solange sie warm ist. Wenn die Zunge einmal erkaltet ist, lässt sich die Haut nicht mehr gut abziehen. Auch nicht, wenn sie wieder erwärmt wird. Es lohnt sich also, sie sofort abzuziehen.
- Den Sud über einem Sieb in eine Schüssel abgießen und die Zunge wieder in den Sud legen. Hier kann sie aufbewahrt werden, ohne auszutrocknen.
- Die Zunge in Scheiben schneiden und in 2EL Butter anbraten.
- 1 mittelgroßer Wirsing
- 50g Speck
- 1 Saftorange
- Butter
- Kümmel
- Pfeffer
- Die äußeren Blätter abmachen und den Wirsing vierteln, den Strunk auslösen und die Blätter auseinander zupfen.
- Grob abspülen und anschließend in einem Topf mit Wasser blanchieren, d.h. 4 Minuten in sprudelndem Wasser kochen, dann abgießen und mit eiskaltem Wasser abschrecken. Anschließend den Wirsing in schmale Streifen schneiden.
- Ein kleines Stück (50g) klein gewürfeltem Speck in 1EL Butter anschwitzen und den Wirsing hinzugeben.
- Die Orange auspressen.
- Den Wirsing bei mittlerer Hitze erwärmen, 1 Messerspitze gemörster Kümmel, 1 Prise Meersalz, etwas Pfeffer aus der Mühle hinzugeben und mit dem Orangensaft ablöschen.
Danke für das tolle Rezept – wird sicher ausprobiert!
Zum Thema innereien: der Biobauer (im Urlaub) in der Nachbarschaft verkauft Rindfleisch im 5 – kg – Paket, wir fragen nach innereien, niemand kauft diese, wir bekommen ein GROßES Paket geschenkt: Lunge, Nieren, Leber und auch eine Zunge!