Die ketogene Ernährung hat in letzter Zeit vor allem als effektives Werkzeug zur Gewichtsreduktion einiges an Aufmerksamkeit erlangt. Doch die ketogene Ernährung ist keine „Abnehm-Diät“. Ihr Potential geht viel weiter als das. Sie kann ein kraftvolles therapeutisches Werkzeug bei der Behandlung zahlreicher schwerer Erkrankungen sein.
Die Umstellung auf die ketogene Ernährung birgt allerdings einige Stolperfallen, die den Erfolg der Therapie behindern. Im Folgenden kannst du deshalb Schritt für Schritt lernen, für wen die nahrungsinduzierte Ketose sinnvoll ist und wie sie sicher zu erreichen und zu kontrollieren ist.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Ketose?
Als Ketose oder nahrungsinduzierte Ketose, bezeichnet man einen Stoffwechselzustand, in dem der Körper den Großteil seiner Energieversorgung über Ketonkörper und Fettsäuren deckt. Die Abhängigkeit von Glucose, also Zucker als Energielieferant, wird dadurch aufgelöst. Bei einer ketogenen Ernährung ist der allgemeine Bedarf an Insulin stark reduziert. Dadurch wird ein hormonelles Umfeld geschaffen, welches die Bereitstellung von Körperfett, zur Deckung des Energiebedarfs, begünstigt. Die Zellen erlangen in diesem Zustand sogenannte „metabolische Flexibilität“. Das bedeutet, der Körper tut sich leichter damit, zwischen Fett und Ketonkörpern und Glucose als Energielieferant zu wechseln.
Wer kann von einer ketogenen Ernährung profitieren?
Mitochondriale Dysfunktion als zentrales Element neurologischer Erkrankungen
Die Mitochondrien sind die Kraftwerke der Zelle. Jede Zelle besitzt hunderte Mitochondrien und in jedem dieser Kraftwerke, können Zucker (Glucose), Fett, Ketone und Protein zur Gewinnung von Energie genutzt werden.
Die mitochondriale Medizin ist noch eine recht junge Disziplin und gerade in den letzten Jahren wurde hier sehr viel Forschung betrieben. Es zeigt sich, dass eine Dysfunktion, also eine eingeschränkte Funktionsfähigkeit der Mitochondrien, eine zentrale Rolle bei zahlreichen neurodegenerativen Erkrankungen, wie Alzheimer, MS oder Parkinson, spielt[1].
Ketone als alternative Energiequelle für geschädigte Mitochondrien
Bei der mitochondrialen Dysfunktion ist üblicherweise die Fähigkeit der Mitochondrien eingeschränkt, aus Glucose (Zucker) Energie zu produzieren. Fehlt es an Energie, stirbt die Zelle ab bzw. kann ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen.
Dies ist genau der Punkt, wo die ketogene Ernährung ins Spiel kommt. Durch den Wechsel, von einer zuckerbasierten Ernährung auf eine fettbasierte Ernährung, beginnt der Körper viele Ketonkörper zu produzieren, die selbst von beschädigten Mitochondrien zur Energiegewinnung genutzt werden können.
Klinische Studien sowie Tierversuche zeigen vielversprechende Ergebnisse bei Multipler Sklerose[2], Alzheimer[3], Parkinson und Demenz[4]. Außerdem scheint die neuroprotektive Eigenschaft, d.h. zellschützende Eigenschaft, einer ketogenen Ernährung auch positiv bei schweren Gehirnverletzungen zu wirken[5].
Typ 2 und Typ 1 Diabetiker
Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der die Körperzellen des Betroffenen resistent gegenüber Insulin geworden sind. Das bedeutete seine Zellen verlieren die Sensibilität für die Signale des ausgeschütteten Insulins. Die Folge ist, dass Zucker aus der Nahrung nicht schnell genug in die Zellen transportiert werden kann, lange Zeit im Blutkreislauf verbleibt und dort Schäden anrichtet. Bei weiterem Fortschreiten der Erkrankung, hört die Bauchspeicheldrüse des Patienten auf ausreichend Insulin zu produzieren. Diese Patienten müssen Insulin extern zuführen, also spritzen.
Typ 2 Diabetiker können von einer ketogenen Ernährung profitieren, da einerseits dem System wenig Zucker zugeführt wird und somit die Belastung für die Bauchspeicheldrüse gering gehalten wird, und andererseits eine natürlich Regulation des Blutzuckerspiegels stattfindet. Laut einer aktuellen Meta-Studie aus dem Jahr 2015, welches in dem anerkannten Fachmagazin „Nutrition“ erschienen ist, sollte „Kohlenhydratreduktion der erste Schritt für das Management von Diabetes sein“[6].
Bei Typ 1 Diabetes kann eine ketogene Ernährung den Bedarf an exogen (von außen) zugeführtem Insulin senken. Außerdem erleichtert die ketogene Ernährung die Blutzuckerkontrolle, gefährliche Unterzuckersituationen werden seltener und zudem als nicht so schlimm empfunden.
Krebserkrankung
Otto Heinrich Warburg, einer der bedeutendsten Biochemiker des 20. Jahrhunderts, machte eine Entdecktung, die ihm 1931 den Nobelpreis für Physiologie einbringen sollte. Otto Warburg fiel auf, dass die meisten Krebszellen in erster Linie über die Glycolyse (Spaltung von Glucose), gefolgt von der Fermentation von Laktat, Energie gewinnen. Beide Prozesse laufen ohne Sauerstoff im Cytoplasma der Zelle ab. Dies wird als der Warburg-Effekt bezeichnet.
Warum macht das die Krebszelle? Krebszellen haben defekte Mitochondrien. Die Mitochondrien können den „Selbstzerstörungsmechanismus“ der Zelle auslösen, wenn sie merken, dass die Zelle nicht mehr richtig funktioniert. Krebszellen haben, sehr wahrscheinlich genau aus diesem Grund, ihre Mitochondrien ausgeschaltet, um die „Selbstmordfunktion“ zu umgehen.
In Studien an Tieren, Menschen und Zellkulturen zeigt sich, dass Tumorzellen Ketonkörper NICHT zur Energiegewinnung nutzen können. Außerdem hemmt die Anwesenheit von Ketonkörpern die Tumorzellteilung und Überlebensrate[7]. Eine ketogene Ernährung scheint auch die Wirksamkeit der Chemotherapie zu verstärken, dadurch können oft geringere Dosen verwendet werden und die Nebenwirkungen reduzieren werden[8].
Wie kommt man in die Ketose?
Wer eine ketogene Ernährung umsetzen möchte, muss verstehen, dass jeder Makronährstoff, der eine Insulinausschüttung oder einen Anstieg des Blutzuckers mit sich bringt, nur eingeschränkt konsumiert werden darf.
Kohlenhydrate bzw. Zucker in all seinen diversen Erscheinungsformen ist der größte Faktor, der sowohl die Ausschüttung von Insulin als auch den Blutzuckerspiegel beeinflusst. Kohlenhydrate, egal ob komplex oder einfach, sind am Ende Zucker, der im Blut und schlussendlich auch in den Zellen ankommt.
Was viele nicht wissen, ist, dass auch Protein ein Hindernis bei der Umsetzung der Ketose sein kann. Jeder Überschuss an Protein, welches der Körper nicht unmittelbar nutzen kann, landet in der Leber und wird dort zu Glucose verstoffwechselt. Größere Mengen Protein verhindern also auch, dass der Körper Ketone produziert. Darüber hinaus ist Protein insulinogen, das bedeutet, es führt zu einer Ausschüttung von Insulin. Wer also die Ketose zum Ziel hat, sollte aus diesem Grund große Mengen fettarmer Proteinquellen vermeiden bzw. immer mit ausreichend Fett kombinieren. Stattdessen ist es sinnvoll die fetteren Teilstücke zu präferieren und die Finger von Hühnerbrust und Karreeschinken zu lassen.
Der Körper kann in der Leber sowohl aus Triglyceriden als auch aus Proteinen Glucose selbst herstellen. Dieser Prozess wird als Gluconeogenese, die Neuentstehung von Zucker, bezeichnet.
Darum hier zur Definition:
Eine wohl formulierte ketogene Ernährung ist stark kohlenhydratereduziert, moderat an Protein und hoch/bis sehr hoch an Fett.
Eine übliche Makronährstoffverteilung wäre 70-80% des kalorischen Tagesbedarfs an Fett, 15% Protein und 10% oder weniger Kohlenhydrate.
Bei einer durchschnittlichen 2.400kcal Ernährung entspricht das:
- 213g Fett
- 90g Protein, also Eiweiß
- 60g Kohlenhydrate
Eine einführende Erklärung der Grundprinzipien findest du auch in diesem Artikel: Die ketogene Ernährung
Messmethoden
Blut
Die beste und verlässlichste Methode ist die Messung von Ketonen im Blut. Gemessen wird beta-Hydroxybutyrat, einer der drei Ketonkörper. Die Messung ist einfach und unproblematisch und kann einfach selber zu Hause durchgeführt werden. Alles was man dazu benötigt ist ein Blutzuckemessgerät, welches auch Ketonkörper messen kann, sowie spezielle Messstreifen. Der einzige Nachteil ist, der Preis. Leider sind die Teststreifen sehr teuer.
Urin
Eine gute Alternative zur Messung im Blut, stellt die Messung von Ketonkörpern im Urin dar. Sie ist nicht ganz so verlässlich, da äußere Faktoren die Messung beeinflussen können, aber sie gibt auf jeden Fall eine Richtung vor. Urinmessstreifen sind sehr günstig und in jeder Apotheke zu bekommen.
Atem
Eine relativ neue Methode, ist die Messung von Ketonkörper in der Atemluft. Die Technik ist hier noch relativ am Anfang und wird in Zukunft sicherlich der Standard werden.
Langfristige erfolgreich mit einer wohlformulierten ketogenen Ernährung
Wer langfristig auf eine wohlformulierte ketogene Ernährung umsteigen möchte, sollte zwei Dinge besonders im Auge behalten.
- Echte Lebensmittel
- Nährstoffdichte
Echte Lebensmittel, oder Keto-Paleo
Wer das erste Mal eine ketogene Ernährung probiert, schränkt oft seine Nahrungsmittelauswahl sehr ein. Ganz schnell ernährt man sich nur noch von Schlagsahne und Speck. Dies ist natürlich nicht sinnvoll und auch nicht notwendig. Vielfalt ist essentiell und vor allem grünes, blättriges Gemüse kann auch bei einer ketogenen Ernährung praktisch unbegrenzt gegessen werden. Einen großen Bogen sollte man auch um jede Art von „low-carb“ Produkten machen, da die meist hoch verarbeitet sind und viel „Mist“ enthalten.
Mikronährstoffe
Die Versorgung mit Mikronährstoffen ist zentral. Durch einen Paleo-Ansatz und den Fokus auf echte Lebensmittel, kann man die Nährstoffdichte der täglichen Mahlzeiten stark erhöhen. Trotzdem kann es sein, dass man, gerade wenn man mit einer schweren Erkrankung zu kämpfen hat, den Bedarf an Mikronährstoffen über die Ernährung alleine, nicht decken kann. Ein persönlich abgestimmter Ergänzungsplan kann dann in jedem Fall sinnvoll sein.
Lies auch: Die häufigsten Fehler beim Umstieg auf eine LCHF (low carb/high fat) Ernährung
Referenzen
[1] Witte, Maarten E., et al. „Mitochondrial dysfunction contributes to neurodegeneration in multiple sclerosis.“ Trends in molecular medicine 20.3 (2014): 179-187.
[2] Wahls Terry M.D. 2014. The Wahls Protocol: How I Beat Progressive MS Using Paleo Principles and Functional Medicin. Penguin Group
[3] Henderson ST. Ketone bodies as a therapeutic for Alzheimer’s disease. Neurotherapeutics. 2008 Jul;5(3):470-80. doi: 10.1016/j.nurt.2008.05.004.
[4] Reger MA, Henderson ST, Hale C, Cholerton B, Baker LD, Watson GS, Hyde K, Chapman D, Craft S. Effects of beta-hydroxybutyrate on cognition in memory-impaired adults. Neurobiol Aging. 2004 Mar;25(3):311-4.
[5] Gano, Lindsey B., Manisha Patel, and Jong M. Rho. „Ketogenic diets, mitochondria, and neurological diseases.“ Journal of lipid research 55.11 (2014): 2211-2228.
[6] Feinman, Richard D., et al. „Dietary carbohydrate restriction as the first approach in diabetes management: Critical review and evidence base.“ Nutrition 31.1 (2015): 1-13.
[7] Poff, A. M., et al. „Ketone supplementation decreases tumor cell viability and prolongs survival of mice with metastatic cancer.“ International Journal of Cancer 135.7 (2014): 1711-1720.
[8] Allen, Bryan G., et al. „Ketogenic diets enhance oxidative stress and radio-chemo-therapy responses in lung cancer xenografts.“ Clinical cancer research 19.14 (2013): 3905-3913.
Es ist mehr als fahrlässig, bezüglich ketogener Ernährung bei Krebs Tierversuche zu zitieren und das in einem Artikel, in dem es um die Ernährung des Menschen geht nicht explizit als solches darzustellen. Meines Wissens ist in der onkologischen Praxis die Implementierung einer ketogenen Ernährung vor allem eines: eine zusätzliche Belastung eines ohnehin schwer geschwächten Immunsystems. Es ist ja nicht so, dass es nicht versucht würde, nur funktioniert es nicht gut.
Wahrscheinlich auch deshalb kein Verweis auf aussagekräftige Studien am Menschen.
Lieber JN, das ist so nicht ganz korrekt. Zum einen steht im Text, dass es sich um „Studien an Tieren, Menschen und Zellkulturen“ handelt, die hier zu Rate gezogen wurden. Zum anderen zeigen die Forschungen der letzten Jahre (auch in Deutschland und auch an Menschen), dass die ketogene Ernährung in der Krebstherapie durchaus eine vielversprechende begleitende Behandlung sein kann. Übrigens vertragen auch Fastende in Pilotstudien die Chemotherapie deutlich besser.
Mehr dazu ist z.B. hier nachzulesen:
http://www.nutritionandmetabolism.com/content/8/1/54
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2213231714000925
Der Zusammenhang, dass Essen eine Stärkung für den Körper bei Krankheit darstellt, ist ohnehin ein Hut von vorgestern. Vielleicht kennen Sie das von ihrer letzten Erkältung: man verliert unweigerlich den Appetit…
Hallo JN,
Danke für dein Kommentar. Die ketogene Ernährung wird bereits sehr erfolgreich in der onkologischen Praxis eingesetzt. Die Universitäts-Frauenklinik Würzburg hat hierzu eine Broschüre zusammen gestellt.
http://lchf.de/wp-content/uploads/2011/06/ketogene_ernaehrung_bei_krebs.pdf
Frau Dr. Ulrike Kämmerer ist dort die Leitende Forscherin und aktiv in der Krebstherapie tätig.
http://www.medscapemedizin.de/artikel/4901428
Im Amerikanischen Raum sind Dominik DeAgostino und Dr. Thomas Seyfried (Cancer as a metabolic disease) sehr aktiv in der Forschung. De Agostino ist an der University of Florida
Eine wohl formulierte ketogene Ernährung stellt keine Belastung des Immunsystems dar. Ganz im Gegenteil, durch die Verlagerung des Stoffwechsels hin zur Oxidation von Fett und Nutzung von Ketonkörpern entstehen weniger freie Radikale und die allgemeine oxidative Last auf den Organismus wird reduziert.
liebe frau Tulipan,
mit großem Interesse verfolge ich ihren Artikel über Ketose – ich bin MS-Patientin, habe keine Schübe – und versuche derzeit durch Ernährungsumstellung auf Paleo , auch mit Hilfe von Dr. Wahls, über die Runden zu kommen. Zur Ketose hätte ich zwei Fragen:
– Wie lange dauert es bis eine Ketose gemessen werden kann?
– Welche Nebenwirkungen können unter Ketose auftreten?
Danke für Ihre Antwort und mfg
Irmgard Piesl
Liebe Frau Piesl
Es dauert meist ein paar Tage bis man über 0,5 mmol/l kommt. Man sagt, dass es 3-4 Wochen dauert, bis man ketoadaptiert ist. Das bedeutet, bis der Körper richtig gut darin wird Ketonkörper zu produzieren. Je länger man das macht um so flexibler wird der Organismus und fällt man dann mal aus der Ketose, dauert es meist nur noch 1-2 Tage bis man wieder voll drin ist.
Nebenwirkungen selber gibt es in dem Sinne keine. Wer ketoadaptiert ist, beschreibt meistens bessere kognitive Leistungsfähigkeit, mehr Fokus und weniger Hunger. In der Umstellugsphase kann man sich durchaus müde und schlapp fühlen. Das geht nach ca. 7 Tagen vorbei. Sollte man Kopfweh haben, einfach mehr Salz zu sich nehmen. Am besten eine gute Knochenbrühe gleich in der Früh oder ein Glas mit unverarbeitetem Meersalz. Ich habe zu dem Thema auch eine Radiosendung dazu aufgenommen http://evolutionradioshow.com/folge-002/
Viel Erfolg und ich hoffe ich konnte Ihnen weiterhelfen
lg
Julia
danke für die prompte Antwort dann werde ich mein Glück mal versuchen!
i.piesl
Liebe Frau Tulipan,
vielen Dank für diesen und andere ihrer Artikel, welche ich immer gern lese. Vor einem halben Jahr stellte sich heraus, dass ich Typ-2-Diabetes hatte. Nicht nur ein wenig, sondern heftig, mit 450 mg/dl Nüchtern-Blutzucker. Entgegen dem Rat meines Arztes entschloss ich mich, statt einer Insulintherapie meine Ernährung auf eine ketogene Diät umzustellen und zu schauen, was sich dabei tut. In wenigen Tagen fiel mein Nüchtern-Blutzucker von 450 mg/dl auf unter 200 mg/dl und stabilisierte sich nach 2 Monaten bei ca. 100 mg/dl, mit Tagesspitzen von 130 mg/dl. Jetzt -6 Monate später- hat sich der Nüchtern-Blutzuckerwert auf 90-95 mg/dl stabilisiert mit Tagesspitzen nach dem Essen von ca. 120 mg/dl. Ich habe dazu auch einen kleinen Artikel auf meinem Blog verfasst: wulewuu.blogspot.de
Die Umstellung auf ketogene Ernährung hat bei mir Wunder bewirkt. Nicht nur ist der Diabetes in kurzer Zeit verschwunden, auch schmilzt meine Fettleibigkeit stetig. Ich habe nur positive Erfahrungen mit einer ketogenen Ernährung, fühle mich vitaler, geistig frischer und psychisch ausgeglichener (heiter und gelassen).
Mir ist mir völlig unverständlich, dass alle offiziellen Organisationen (diabetische Gesellschaften, Ernährungsforschung etc.) Typ-2-Diabetikern eine „gesunde Mischkost“ mit 60% Kohlehydraten empfehlen. Bin glücklich darüber, dass ich meinem „gesunden Menschenverstand“ gefolgt bin.
Machen Sie weiter so.
Danke für das Kommentar!
Es ist immer wieder schön zu lesen, wie Menschen ihre Gesundheit selber in die Hand nehmen. Ich habe im Oktober die Gelegenheit bei der Österreichischen Diabetikervereinigung einen Vortrag über LCHF zu halten. Alleine, dass ich dort eingeladen bin, ist schon ein gutes Zeichen. Die „Message“ muss jedoch sehr vorsichtig formuliert werden. Ich hoffe, dass ich dann öfter die Gelegenheit haben werde dort zu sprechen.
Hallo,
ich habe ein Gerät mit dem man die Lactate messen kann. Ich weiss nun aber nicht welche Lactatwerte mir anzeigen, dass ich in der Ketose bin. Laut Ketostix bin ich es, ich würde es aber auch gerne im Blut testen. Können Sie mir da weiter helfen?
Hallo Anita,
Lactat und Ketone hängen nicht zusammen. Also du kannst nicht von deinem Lactatwert auf die Ketone im Blut schließen. Es gibt zwei Blutzuckermessgeräte, die auch Ketone messen können.
lg
Julia
Es gibt mittlerweile 4 Blutzuckermessgeräte, die das können, eins der ersten beiden ist aber nicht mehr erhältlich, nur noch die Sticks, ein weiteres sehr neues, aber auch sehr gutes, ist sehr teuer in der Anschaffung ( weit über 100 € und nur bei speziellen Händlern erhältlich), eins was man, wenn man täglich Blutzucker misst und nach einigen Monaten einen Fragebogen ausfüllt, sogar gratis erhält (das ist ebenfalls als der schon lange erhätlichen) und eins was es noch nicht allzulange hier gibt, was aus America rübergekommen ist und vom Preis her erschwinglich ist.
hallo Julia,
Danke für diesen tollen Beitrag! Ich lese die Beiträge auf Foodlinx wirklich sehr gerne da sie aus meiner Sicht sehr fundiert sind, stets mit Quellenangaben versehen und dennoch für den „Laien“ sehr gut verständlich. Vielen Dank dafür!
Ich wollte gerne noch etwa anderes hier ins Spiel bringen und hoffe dass es dem ein oder anderen als Inspiration dient: MIGRÄNE! Ich leider seit meinem 16. Lebensjahr (also schon 25 Jahre lang) unter Migräne, einzig in der Schwangerschaft und Stillzeit wurde das Schema durchbrochen, ansonsten zwischen 1 und 3 teils mehrtägige Migräneanfälle pro Monat.
Seit Oktober 2015 ernähre ich mich lowcarb-highfat und weitestgehend ketogen und kann berichten dass ich seit 6 Monaten weitestgehend MIGRÄNE-FREI bin!!! Ich hatte vor ca. 3 Wochen nochmal einen Anfall, aber dies nach einer Zeit in der ich mit meiner Ernährung wieder „geschludert“ habe (Geburtstage, Torten, viel Süßes etc.). Daher für mich nachvollziehbar und mir eine Lehre….
Falls es jemanden interessiert: „Migräne ist heilbar“ von Peter Mersch. Ich kann es sehr empfehlen.
Eine Frage hätte ich an Dich: Man liest oft dass der Körper eben doch ein bisschen (von außen zugeführte) Glucose benötigt, da es sonst langfristig eben doch gesundheitliche Probleme gibt. Kannst Du das bestätigen? in Deinem Beitrag schreibst Du ja, dass der Körper selbst Glukose produzieren kann…
Danke und alles Gute!
Tiziana
Hallo Tiziana, Julia ist gerade auf Reisen und hat mir deshalb folgende Antwort per Mail gesendet. Liebe Grüße, Nadja
Hallo Tiziana
Erst mal finde ich es toll, dass du deine Migräne mit der Ernährung in den Griff bekommen hast. Auch wenn ich weiß, dass das ein Effekt sein kann, ist es doch immer wieder schön und bestätigend diese persönlichen Geschichten, so wie deine, zu lesen. Danke, dass du dir die Zeit gekommen hast, mir zu schreiben.
Zu deiner Frage. Theoretisch müsste man überhaupt keine Kohlenhydrate über die Nahrung aufnehmen. Kohlenhydrate sind nicht essenziell, wir können den Bedarf alleine über Gluconeogenese (Umwandlung von Eiweiß in Glukose in der Leber) decken. Das ist natürlich extrem und kaum jemand ernährt sich so. Es gibt nur wenige Menschen, zum Beispiel bei Epilepsie oder Gehirntumoren, die eine solche Form der Ernährung brauchen.
Solltest du auch nur kleine Mengen an Gemüse essen, dann nimmst du eh schon Kohlenhydrate zu dir. Also, ein bisschen Kohlenhydrate wirst du wahrscheinlich sowieso in der Nahrung haben.
Lg
Julia